Ein Fest für Generationen: Schäferlauf-Filmprojekt

Beim Schäferaktionstag in Wildberg am Sonntag, 16. Juni, machte mein neues Filmprojekt den ersten Schritt in die Öffentlichkeit: Im Fruchtkasten der Klosteranlage wurde eine 15-minütige Vorschauversion des Films »Schäferlauf300plus – Ein Fest für Generationen« gezeigt.

Anlass der Produktion ist das 300-jährige Jubiläum des Wildberger Schäferlaufs, das letztes Jahr mit einem Festakt gefeiert wurde, genau am Jahrestag des ersten Schäferlaufs, der am 26. Juli 1723 stattgefunden hat. Da der Schäferlauf nur alle zwei Jahre durchgeführt wird, ist der offizielle Jubiläums-Schäferlauf nun vom 19. bis 22. Juli 2024. Er gilt als das älteste Brauchtums- und Heimatfest im Nordschwarzwald und so wurde zum Beispiel im Jahr 1859 berichtet, dass »Pilger, welche heiteren Muthes das Städtchen Wildberg zum Ziel ihrer Reise sich erkoren, [um den] je nach zwei Jahren wiederkehrenden Schäferlauf mit anzusehen«. Auch im Jubiläumsjahr werden wieder Tausende Besucher aus nah und fern erwartet.

Doch Schäferlauf ist nicht hauptsächlich Unterhaltung, Volksfest und Party – der Film möchte auf den eigentlichen Schatz aufmerksam machen, der uns Wildbergern anvertraut ist: Mit einem Erlass vom 7. Dezember 2018 sind die Schäferläufe von Markgröningen, Bad Urach und Wildberg zum Immateriellen Kulturerbe der UNESCO ernannt worden! Im Interview bringt es der Historiker Thomas Hafen (Freilichtmuseum Vogtsbauernhof) auf den Punkt: »Ich kann kein historisches Fest erfinden. … Es geht immer darum, etwas, das man hat, durch die Zeiten zu tragen, von einer Generation an die nächste weiterzugeben.« Er bekennt, dass er erleben durfte, »mit welcher Vitalität die Wildberger, die ganze Region um Wildberg herum, dieses Schäferlauffest feiert«. Und er verbindet den Auftrag seines Museums, in dem seit einigen Jahren das »Effringer Schlössle« steht, mit dem Appell an die Wildberger: »Wir tragen etwas, das uns anvertraut ist, als Auftrag durch die Zeit, versuchen es an die nächste Generation weiterzugeben.«

Auch für den Stadtschäfer Karl-Martin Bauer ist der Schäferlauf etwas Besonderes, man sei als Schäfer »mit Herzblut dabei«. Neben dem Schäferlauf als Ereignis ist mit dem Eintrag in die Liste des Immateriellen Kulturerbes zugleich auch das Schäferhandwerk gewürdigt worden, so Eberhard Fiedler, der seit vielen Jahren für die Organisation des viertägigen Fests verantwortlich ist.

Und auch das Wildberger Stadtoberhaupt, Bürgermeister Ulrich Bünger, ist mit voller Überzeugung dabei: Zum Festzug und der traditionellen Veranstaltung auf dem Schäferlaufplatz darf er auch dieses Jahr wieder hohe Prominenz und die breite Öffentlichkeit begrüßen. Wie es schon 1859 berichtet wurde, so ist es auch noch heute: In der ganzen Stadt »sah man Kopf an Kopf die dichtgedrängte Volksmenge stehen und sitzen«. Der Schäferlauf ist ein »Fest der Bürger für die Bürger«, so betont Bünger.

Nach dieser ersten Film-Vorschau, die zum Schäferaktionstag exklusiv als Überraschung gezeigt wurde und von insgesamt etwa 100 Zuschauern gesehen wurde, ist die Premiere für den Herbst 2024 geplant – wenn die Aufnahmen des großen Wildberger Traditionsfestes sowie weitere Interviews im Kasten sind und zu einem Film zusammengefügt sein werden, der die kulturelle und historische Bedeutung des Festes und den Wert für das Schäferhandwerk festhalten und unterstreichen soll.

Weitere Infos zum Schäferlauf gibt es auf der Internetseite www.schaeferlauf-wildberg.de. Einen schönen Video-Rückblick auf den Schäferaktionstag gibt’s beim Kollegen von www.wildberg360.de

Nun bleibt nur noch zu sagen: Herzliche Einladung zum Schäferlauf!

schalom76 – »Glück« im Unglück

Gottes Segen für einen angegriffenen und angefeindeten Staat!

14. Mai 2024. Vor 76 Jahren wurde der Staat Israel gegründet. Vor einem Jahr hatte unser Film »#schalom75« Premiere, seither wurde er wohl um die 500 Mal gezeigt. Ab heute müsste es eigentlich »#schalom76« heißen. Aber auch »Schalom« – Frieden – fühlt sich inzwischen irgendwie falsch an!

Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich vieles verändert. Israel wurde attackiert und befindet sich im Krieg. Ein Krieg, der diesem kleinen, vielfältigen, modernen Land aufgezwungen wurde. Ein Krieg, der inzwischen von Vielen völlig zu Unrecht als »Völkermord« bezeichnet wird. Israel wird angefeindet und verurteilt – es ist kaum rational nachvollziehbar.

Die ganze Welt hat sich offensichtlich in zwei Parteien gespalten: diejenigen, die Israel hassen, und diejenigen, die zu dem Land stehen. Doch nein, es gibt auch eine dritte Partei: die Stillen, die nichts sagen, damit sie nichts Falsches sagen. Diejenigen, die nicht in die Schusslinie geraten wollen. Die Zuschauer (engl.: Bystander – »Dabeistehender«).

Auch beim »Eurovision Song Contest« am vergangenen Wochenende waren diese »Parteien« zu beobachten: Demonstranten hetzten massiv gegen Israel, laute Buh-Rufe waren in der Halle zu hören, während die Sängerin Eden Golan für Israel auftrat, von Künstler-Kollegen war unterschwellige Feindschaft zu spüren. Auf der anderen Seite: Israel hat europaweit Zuhörer mobilisiert, die der Künstlerin ihre Stimme gegeben haben. Die zweithöchste Zahl insgesamt. Es hat für den fünften Platz in der Gesamtwertung gereicht.

Und doch beschäftigt mich die dritte Partei: Die Künstler, die wenig bis nichts gesagt haben, die Veranstalter, die ganze Kultur-Blase, die so stolz ist auf ihre »Toleranz«: Wer hat denn der israelischen Sängerin Eden Golan den Rücken gestärkt, wer hat Solidarität bekundet? Der finnische Sänger Käärijä hat hinter den Kulissen unverfänglich mit der Israelin getanzt, die Szene wurde online gestellt. Daraufhin gab es Anfeindungen, es folgte der Rückzieher, eine Entschuldigung. Es kann heutzutage massiv schaden, wenn man sich an die Seite von Israelis und Juden stellt!

Wie war das eigentlich »damals«? Vor mehr als 80 Jahren, als es losging mit der Ausgrenzung von Juden? Mit der Ausgrenzung und Verfolgung, die im Holocaust endete, im industriellen Massenmord an 6 Millionen Juden! Wenige hatten ihre jüdischen Mitmenschen am Anfang offen gehasst. Aber noch weniger haben zu ihnen gehalten, an sie erinnert die »Liste der Gerechten unter den Völkern«. Die meisten haben wenig oder nichts gemacht. Denn es hätte sehr gefährlich werden können.

Ein Holocaust-Überlebender, den wir einmal interviewt haben, Ben Lesser, erwähnte diese »Zuschauer«. Es sei das größte Problem während der nationalsozialistischen Herrschaft gewesen, dass so viele Menschen einfach geschwiegen haben.

Wie hätten wir es damals gemacht? Vor einiger Zeit brachten mich ein paar wenige Worte aus dem Matthäusevangelium sehr ins Nachdenken – Jesus zitierte die Pharisäer und Schriftgelehrten, die von sich dachten: »Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir nicht mit ihnen schuldig geworden.« – Denken wir Deutsche der Nachkriegsgenerationen nicht genauso? Wir hätten nicht so gehandelt! Nicht wie die Nazis, nicht wie die schweigenden »Dabeistehenden«. Wirklich nicht?

Unserer Familie, unserem Ruf, unserer Unversehrtheit zuliebe: Vielleicht hätten wir uns lieber auch vornehm zurückgehalten. Repressalien gegen Regimegegner waren hart. Ist es nicht verständlich …?

Auch ich bin nicht besonders mutig. Ich war auf einer Demo in Stuttgart, die Juden haben sich gefreut, bezeichneten uns Christen mit unseren Israelfahnen und Bannern »Gerechte unter den Völkern«. Doch davon fühlte ich mich so weit weg: Bestens von der Polizei geschützt, nur ein paar wenige Pöbler auf der Königsstraße, keine unmittelbare Gefahr. Ich überlegte nach der Demo: Mit Israelfahne in die S-Bahn auf der Rückfahrt. Lieber nicht! – Wer ist denn heute viel besser als die »Dabeistehenden« damals? Nur wenige.

Wir sollten allerdings wissen: Einer steht den Juden bei, dies hat er zugesagt. Es ist der lebendige Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Der Gott, den wir als Vater anbeten und nach dessen Sohn wir uns Christen nennen.

Wir Gläubigen müssen zum jüdischen Volk halten, zum Volk Gottes, denn »das Volk Israel lebt« – »Am Israel Chai!« Dies wird immer so sein. Gott hat wieder einmal einen Einblick gegeben – in der Nacht vom 13. auf den 14. April 2024: 300 Raketen aus dem Iran wurden auf Israel abgefeuert. Es ist fast nichts passiert. Nur ein militärischer Erfolg? Oder gab es neben der »Eisernen Kuppel« auch einen »Schirm des Höchsten« (Psalm 91)? Nichts ist passiert – und deshalb ist der Angriff schon beinahe wieder vergessen. Wie auch die Geiseln, die nach über 7 Monaten immer noch in Gefangenschaft im Gazastreifen sind. Im Kampf gegen die Hamas lässt die israelische Armee größte Vorsicht walten, und wird trotzdem so hart verurteilt wie keine andere Streitmacht.

»Der Hüter Israel schläft und schlummert nicht.« – Manche Einzelheiten aus unserem Film »#schalom75« sind nicht mehr ganz aktuell. Aber die Kernbotschaft des Films, Gottes einzigartige Treue, ist aktueller denn je.

Zu Beginn des Films heißt es: »Nach einer UNO-Umfrage zählt Israel zu den Top Ten der ›glücklichsten Länder der Welt‹«. Ich war überzeugt, dass dies nach dem 7. Oktober anders sein würde. Die Überraschung: Israel ist im Ranking tatsächlich nach hinten gerutscht: Von Platz 4 auf Platz 5! Trotz Krieg. Glück im Unglück? Deutschland ist gleichzeitig von Platz 16 auf 24 gefallen …

»Wünschet Jerusalem Glück!« – so wurde Psalm 122,6 in der alten Lutherbibel übersetzt. In der neuen Version von 2017 heißt es an der gleichen Stelle: »Wünschet Jerusalem Frieden!«

Das hebräische Wort, das zuerst mit »Glück« und dann mit »Frieden« übersetzt wurde, heißt: »Schalom«. »Schalom« ist etwas tieferes als weltliches Glück, Wohlergehen oder die Abwesenheit von Krieg. Es ist eine tiefe »Zufriedenheit« durch die Nähe des lebendigen Gottes. Vielleicht erleben dies auch die weniger Frommen aus dem Volk Israel ganz unbewusst. Und wenn wir uns als Christen und als Deutsche auf diesen »Schalom Gottes« einlassen, könnten wir auch etwas zufriedener sein, sogar, wenn wir angegriffen und gehasst werden. Und wir könnten ein bisschen mutiger sein mit unserer Israel-Solidarität!

Wünschet Jerusalem – und dem Volk Israel – Gottes Schalom. Besonders heute, 76 Jahre nach der Staatsgründung!

Timo Roller

Top 3 der archäologischen Oster-Entdeckungen

Jedes Jahr tauchen über Ostern diesselben Fragen auf: Stimmt das eigentlich mit diesem Jesus Christus? Hat er gelebt? Wurde er gekreuzigt? Ist er tatsächlich auferstanden? Und auch Christen fragen sich: Gibt es irgendwelche Beweise für diese Geschehnisse oder glauben wir das einfach?

In einem zusammenfassenden Beitrag mit dem Titel »Das leere Grab« stelle ich auf www.bibelabenteurer.de die drei wichtigsten »Beweise« für den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus vor:

  • Die Grabeskirche
  • Die INRI-Tafel
  • Das Turiner Grabtuch

MAD – die KI wird verrückt!

Mir wurde auf YouTube ein Video vorgeschlagen, das mich prinzipiell inhaltlich interessierte. Es ist aber schon auf den ersten Blick erkennbar, dass die archäologischen Entdeckungen zum Grab Jesu reine Sensationshascherei sind, neudeutsch »clickbait« (»Klickköder«).

Das Video ist trotzdem interessant, weil es offensichtlich überwiegend mit KI-Tools erzeugt wurde. Fantasievolle Illustrationen, die mit der Wirklichkeit wenig zu tun haben (und die sich teilweise durch gruselige Hände verraten, immer noch eines der Haupterkennungszeichen von KI-Bildern); ein potentiell von ChatGPT erzeugter und auch auf deutsch übersetzter Text mit automatisch erzeugten Untertiteln; garniert mit ein paar wenigen aus dem Internet zusammenkopierten Fotos. Informationswert nahe Null, trotzdem über 17.000 Aufrufe, viele Likes und auch positive Kommentare.

Spannend für mich als Medienmacher und Christ: Ich denke, diese KI-erzeugten Inhalte mangelhafter Qualität beginnen, das Internet zu einem riesigen Müllhaufen zu machen (was es vielleicht teilweise vorher schon war). Mit diesem Zeug werden in nicht allzu ferner Zukunft künftige KI-Modelle trainiert. Die KI füttert sich selbst!

Es gibt schon einen Fachbegriff dafür: »Model Autophagy Disorder« (MAD). Es ist schwer zu sagen, wo dies hinführen wird, in Studien wurden an Bildern schon derartige »Rückkopplungen« getestet, sie werden als seltsame Interferenzen sichtbar (»Echokammereffekt«). Im Moment sind noch die sogenannten »Halluzinationen« das größte Problem vieler KI-Tools. Das könnte sich aber bald ändern!

Hier noch ein Foto von mir, im Sommer 2023 in der Grabeskirche. Das wichtigste an diesem Ort ist die Erkenntnis: Das Grab Jesu war leer, er ist auferstanden! Deshalb feiern wir demnächst Ostern.

Die Wahrheit der Auferstehung und auch die spannende Historie der Grabeskirche (ein faszinierendes Thema!) sollten wir nicht einer immer verrückter (»mad«) werdenden Künstlichen Intelligenz überlassen.

Rückblick: Mit Ronny Reich im Hiskiatunnel

Heute vor sechs Jahren – am 8. März 2018 – waren wir im Hiskiatunnel – der Archäologie Ronny Reich und ein kleines Forscherteam aus dem Schwabenland. Das war eine tolle Begegnung, ein eindrückliches Erlebnis, eine der spannendsten Reisen meines Lebens! Dreimal sind wir insgesamt durch den über 500 Meter langen Tunnel gegangen. Plus ich selbst je ein weiteres mal 2017 zur Vorbereitung und 2019 zu weiteren Überprüfungen.

Einige Dinge sind aus dieser Reise entstanden: Ein ausführlicher Bericht »Jerusalem: Expedition mit Tunnelblick« in der Zeitung und natürlich auf der Website »Bibelabenteurer«, eine ausführliche Beschreibung einiger aufgefundenen Zeichen an der Tunnelwand, Erinnerungen und Gedankenanstöße von König Hiskia, die mich später auf meiner persönlichen »Krankheitsreise« begleiteten. Ein Video über die Begegnung mit dem Fernsehmoderator Stefan Gödde. Und einige Szenen, die es in unseren Film »#schalom75 – Gottes einzigartige Treue« geschafft haben.

Manches ist aber auch heute noch offen: Forscherkollege Ulrich Romberg hat – bisher unveröffentlicht – ausführliche Thesen formuliert, in denen er darlegt, warum der Hiskiatunnel das Ergebnis einer phänomenalen Ingenieurleistung ist. Wenig war bei diesem Bauprojekt – wie heute meist behauptet – dem Zufall überlassen. Im Gegenteil, da ein Angriff des Assyrerkönigs Sanherib unmittelbar bevorstand, hatten König Hiskia und seine Baumeister sogar mehrere Notfallpläne in der Hinterhand!

Auf dem Foto am Siloahteich sind zwei Dinge bemerkenswert: Neben meinem seltsamen (der Dokumentation des Tunneldurchgangs geschuldeten) Outfit ist dies der Vergleich mit dem heutigen Zustand des Teichs. Bei meinen Besuchen 2023 konnte ich massive Fortschritte bei den archäologischen Grabungen beobachten. Darüber wollte ich schon lange etwas schreiben.

Doch dann kam der 7. Oktober und andere Dinge gerieten in den Fokus, sowohl in Israel als auch in der MORIJA-Arbeit: Es gab viele Vorort-Termine mit #schalom75 in den letzten Wochen. Auch das Papierblatt-Projekt verdiente erhöhte Aufmerksamkeit mit Blick auf die Tatsache, dass am 7. Oktober 2023 mehr Juden umgebracht wurden als an jedem anderen Tag seit dem Holocaust.

Alles hat seine Zeit – hoffentlich auch irgendwann in naher Zukunft wieder Forschung, Recherche und das Schreiben von spannenden Artikeln …

Jerusalem first!

Am 9. Feburar 2021 hatte ich meine Tumor-Operation und eine anschließende Krebsbehandlung. Ich habe damals darüber in »Meine Hiobsbotschaft« ausführlich berichtet. Nun, drei Jahre später, bin ich gesund und munter und durfte in meinem Heimatdorf Effringen unseren Film »#schalom75 – Gottes einzigartige Treue« zeigen und am nächsten Morgen im Gottesdienst die Predigt halten.

Allen Völkern muss im Namen des Christus verkündet werden: »Ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben.« Fangt in Jerusalem an! (Lukas 24,47) – So lautete der Lehrtext des 9. Februar 2024 in den Herrnhuter Losungen. »Fangt in Jerusalem an!« – »Jerusalem first!« – Eine Aussage die sehr gut zu meiner persönlichen Berufung passt, in meiner Predigt verknüpfte ich einige wichtige Bibelstellen aus dem Buch Jesaja mit meiner Krankheits- und meiner Berufungsgeschichte.

Jerusalem stand am Anfang von Gottes Heilsgeschichte – zur Zeit Abrahams (oder gar Adams?!). Jerusalem steht am Ende der Geschichte – siehe Offenbarung 21. Und: Jerusalem ist das Zentrum der Geschichte. Dort wurde Jesus Christus gekreuzigt und dort ist er auferstanden.

Am kommenden Sonntag (18.2.2024) werde ich die Predigt um 18 Uhr beim Liebenzeller Gemeinschaftsverband in Wart wiederholen. Und auch dort wird wiederum am Samstag zuvor (17.2.2024) der Film gezeigt, um 19 Uhr. Herzliche Einladung!

Von den beiden wichtigen Veranstaltungen in den letzten Wochen habe ich Videoaufnahmen erstellt, die inzwischen online sind:

Der Holocaustgedenktag am 27.1.2024 mit dem Seminartag zu den Themen Antisemitismus und Nahostkonflikt ist ausführlich dokumentiert, Zeitungsbericht, Livestream und vier Seminare sind auf einer Veranstaltungsseite des Papierblatt-Projekts abrufbar.

Die beiden Vorträge von Prof. Mihamm Kim-Rauchholz sind auf der Internetseite der Lichtmesskonferenz abrufbar, auch der Zeitungsartikel kann dort nachgelesen werden.

Holocaust-Gedenktag und Lichtmesskonferenz

Jedes Jahr Ende Januar und Anfang Februar sind zwei wichtige Termine, die ziemlich viel Zeit beanspruchen: Veranstaltungsplanung und -durchführung sowie vorher und nachher Öffentlichkeitsarbeit und später dann die Verwertung der Aufnahmen.

Am 27. Januar war Holocaustgedenktag, da haben wir – unter anderem im Rahmen des Papierblatt-Projekts – nach Maisenbach eingeladen. Im Gästehaus Bethel gab es einen Seminartag mit hochinteressanten Vorträgen, abends dann den Gedenkabend mit Avigdor Neumann (per Zoom aus Israel) und Jair Bayer, der als Soldat der israelischen Armee im Gazastreifen war. Er ist der Cousin von Urija Bayer, der im Dezember beim Kampfeinsatz ums Leben gekommen ist. Während des ganzen Tages war ich hinter den Kulissen für Kamera und Regie zuständig, hinterher habe ich umfangreich für den Schwarzwälder Boten berichtet.

Im Umfeld der Papierblatt- und Zedakah-Arbeit ist der Artikel »Solidarität zu hohen Kosten« von mir auf Israelnetz erschienen sowie eine Zusammenstellung von Medienbeiträgen über Urija Bayer und die Arbeit von Zedakah in Maalot.

Am Sonntag, den 4. Februar lädt die Zellerstiftung zur jährlichen Lichtmesskonferenz ein, dort arbeite ich seit Jahren mit – in der Organisation und Öffentlichkeitsarbeit sowie natürlich auch als Verantwortlicher für die Medientechnik. Hauptrednerin bei der 168. Ausgabe der Konferenz ist Prof. Mihamm Kimm-Rauchholz, die seit 2023 zum Leitungsteam der Liebenzeller Mission gehört. Die Konferenz wird umrahmt von einer Missionsausstellung mit zahlreichen Infoständen christlicher Werke aus der Region Nordschwarzwald, darunter Zedakah, Aseba und Morija mit #schalom75 und dem Papierblatt-Projekt. Herzliche Einladung, die Türen öffnen um 13 Uhr im Zellerstift in Nagold.

Der Sulzer Jägerstein: Erinnerung an einen Mord vor 300 Jahren

Die Wanderung von der Gemeindehalle in Sulz am Eck hinaus zum Jägerstein im Sindlinger Tal am 7. Januar 2024 war nicht nur eine 1,5 Kilometer lange Wegstrecke – sie war auch eine anschauliche Reise in die Vergangenheit. Heide Dittus vom Schwarzwaldverein, ein amitionierte Heimatforscherin, nahm die über 120 Wanderer mit in die Zeit vor 300 Jahren, als der württembergische Herzog Eberhard Ludwig Landesherr war.

Ein Artikel von mir zur Veranstaltung erschien im Schwarzwälder Boten (leider hinter der Bezahlschranke, ich empfehle SB+, doch wer genau hinschaut, kommt auch mit den Bildern klar 😉

Licht und Wahrheit

Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?
Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen?
Wenn die Übeltäter an mich wollen, mich zu verschlingen,
meine Widersacher und Feinde, müssen sie selber straucheln und fallen.

(Psalm 27,1+2)

Die halbe Wahrheit. Oft ist von den Psalmen für den liturgischen Gebrauch im Gesangbuch nur eine Auswahl von Versen abgedruckt. Unbequeme Passagen werden ausgespart. Vers 1 von Psalm 27 ist enthalten, Vers 2 nicht. Die ganze Wahrheit ist, dass die Bibel auch in schreckliche Situationen hinein etwas zu sagen hat. Israel hat am 7. Oktober Übeltäter, Widersacher und Feinde erlebt. Möge Gott dort und in der ganzen Welt helfen, dass das Böse eingedämmt wird.

Die halbe Wahrheit: Antisemitismus wird oft als besonders ausgeprägte Erscheinungsform von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit betrachtet. Aber eine rein weltliche Definition greift zu kurz. Warum wird ausgerechnet das jüdische Volk, nach der Bibel Gottes auserwählter »Augapfel« (Sacharja 2,12), so sehr gehasst? Die ganze Wahrheit ist, dass im Judenhass ein antigöttlicher Geist zum Ausdruck kommt. Oder, wie es unser Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl formuliert hat: »Wer Juden hasst, wendet sich gegen Gott selbst.«

Die halbe Wahrheit – oder mal mehr und mal weniger hohe Wahrscheinlichkeiten – präsentieren uns inzwischen auch künstlich erzeugte Texte. Blickt man hinter die Kulissen, ist die sogenannte »Künstliche Intelligenz« nur eine Simulation von Intelligenz – zugegebenermaßen mit faszinierenden Ergebnissen. Es kostet oft große Mühe, die ganze Wahrheit zu erfahren, immer schwieriger wird es, gut getarnte »Halluzinationen« und auch sonstige »Fake-News« zu entlarven.

Sich über Israel und die Ereignisse auf der ganzen Welt zu informieren, ist heute durch die vielfältige Medienlandschaft einfacher denn je. Sich ein fundiertes Urteil über die komplexen und zahlreichen relevanten Themen zu bilden, ist dagegen so schwierig wie wohl nie zuvor. Ich glaube, dass zur ganzen Wahrheit gehört, was der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau geschrieben hat: »Man muss die Bibel lesen, damit man die Zeitung versteht.«

Die volle Wahrheit steht im Psalmwort: »Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?« Dies wird in der Weihnachtsgeschichte besonders deutlich. Gesegnete Feiertage!

Timo Roller

#schalom75: Krise und Kino

Gestern war ich mit dabei in der ersten richtigen Kino-Vorführung unseres Films #schalom75 – im besonders schönen Kino in Bad Wildbad. Das war etwas Besonderes: Aus der zweiten Reihe konnte ich die Bild- und Tonqualität richtig genießen.

Es war die dritte Vorführung, bei der ich seit Beginn des schrecklichen Hamas-Angriffs in Israel selbst dabei war. Es waren wertvolle Abende. Zwar scheint nun einerseits #schalom75 bereits veraltet zu sein und auch der Filmtitel klingt merkwürdig: Kein Schalom und auch kein Feiern mehr des 75-jährigen Staatsjubiläums. Stattdessen Entsetzen angesichts der Gräueltaten der Terroristen, Bangen um das ungewisse Schicksal der Geiseln – und beten für die Freunde von Zedakah, die wir vor wenigen Wochen erst noch in Shavei Zion besucht hatten und die nun in den Schutzräumen verharren.

»Am 7. Oktober 2023 sind soviele Juden ermordet worden wie an keinem anderen Tag seit dem Ende des Holocausts!« – so schrieb ich vor wenigen Tagen auf der Startseite von www.papierblatt.de. Unsere Projekte haben eine ganz andere Perspektive bekommen: Einige haben in den Sozialen Medien verkündet: »›Nie wieder‹ ist jetzt!« – Wieder geht es um die Existenz von Juden, wieder sind wir gefragt, zu Gottes Volk zu stehen. Schaffen wir das?

Die Geschichte von Gottes Treue zu seinem Volk sowie die ganzen Hintergrundinformationen, die #schalom75 und Einzigartiges Israel bieten, sind nun umso wichtiger, um die Tragweite der momentanen Krise zu verstehen. Der Hass auf Juden, den wir vor wenigen Tagen beim Antisemitismus-Kongress als eher »theoretische« Frage behandelten, ist nun in einem erschreckenden Ausmaß wieder Realität geworden.

Wir wollen für Israel beten und unsere Solidarität vor allem durch unsere Arbeit zum Ausdruck bringen, mit der wir bezeugen, welche besondere Rolle das jüdische Volk und das Land Israel für uns als Christen spielt! Am Israel Chai, das Volk Israel lebt!